Alois Karl Bundestagsabgeordneter a.D für Amberg-Sulzbach-Neumarkt


Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen besucht Amberg

Eine Verteidigungsministerin darf sich nicht verstecken, auch nicht hinter diplomatischen Floskeln. Also sprach Ursula von der Leyen im stilvollen Sudhaus der Brauerei Kummert in Amberg, wohin sie Bundestagsabgeordneter Alois Karl eingeladen hatte, Klartext. Klartext über die internen und internationalen Herausforderungen für die Bundeswehr und auch über Amberger Befindlichkeiten.

Die Ministerin freute sich sichtlich über den herzlichen Empfang, den ihr die Gäste aus Wirtschaft, Gesellschaft und Kommunalpolitik bereiteten, die aus dem gesamten Wahlkreis nach Amberg gekommen waren. Alois Karl stellte ihr kurz die Region vor, die noch vor gar nicht langer Zeit als das Armenhaus Deutschlands gegolten hatte. „Doch heute sind sie in einer starken Gegend“, erklärte der Wahlkreisabgeordnete und das sei nicht zuletzt das Verdienst der CSU. „Bei einer Arbeitslosenquote von im Schnitt deutlich unter drei Prozent gibt es sicher Regionen, die schlechter dran sind“, wagte Alois Karl einen kleinen Scherz. Die Oberpfalz sei aber auch ein Landstrich, in dem man mit der Bundeswehr nicht fremdle. Gelöbnisfeiern hätten hier durchaus den Charakter von kleinen Volksfesten.

Neben dem Direktkandidaten hatten auch die Listenkandidaten der CSU für die Bundestagswahl am 24. September am Tisch mit der Ministerin Platz genommen. Es sind dies Michaela Frauendorfer aus Amberg, Stephan Meier aus Neumarkt und Andreas Otterbein aus Kastl.

Die Ministerin griff auf, dass Alois Karl von einer veränderten Sicherheitslage gesprochen hatte. Deutschland sei zwar von Freunden umgeben, doch in der Welt um Europa brenne es.

Ursula von der Leyen packte ihre Analyse in eine rhetorische Frage. „Was hätten Sie gesagt, wenn ich vor vier Jahren, als ich das letzte Mal in Amberg war, prophezeit hätte, dass Russland die Krim annektiert, dass in der Ostukraine Krieg geführt wird, dass eine barbarische Organisation namens IS die ganze Menschheit terrorisieren würde, dass deutsche Soldaten in Mali Dienst schieben, dass eine Flüchtlingswelle ohne gleichen nach Europa kommt? Sie hätten gesagt, ich solle den Teufel nicht an die Wand malen“.

Diese neuen Herausforderungen hätten ein Umdenken ausgelöst. Der Verkleinerungs-Prozess der Bundeswehr sei gestoppt. Es würden auch dank der Unterstützung von Alois Karl im Haushalt Mittel frei gemacht, um die Armee personell aufzustocken und sie mit modernstem Gerät auszustatten. „Natürlich dauert es etwas, bis das Material auf dem Hof steht“, bat von der Leyen um Geduld.

Und schließlich wurde eine starke Truppe aufgestellt, die den Kampf gegen Cyberattacken aufnimmt. Dieses Thema nahm auch in der anschließenden Diskussion einen breiten Raum ein. Die Notwendigkeit dieser Einheit verdeutlichte die Ministerin am Beispiel des Eurofighters. Der habe 80 Computer an Bord und mehrere tausend Meter Kabel.

Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, der die Gelegenheit nutzte, den Aderlass an Militär zu beklagen, den die alte Garnisonsstadt erleiden musste und noch erleiden muss, hätte von Ursula von der Leyen gerne gehört, dass das Ministerium die Leopold-Kaserne doch nicht ganz abgeschrieben hat. Doch da musste ihn die Ministerin enttäuschen. Die Entscheidungen seien gefallen. „Das ist nicht schön für Amberg, das verstehe ich“, sagte sie, „aber in der Region um Amberg herum ist die Bundeswehr stark vertreten und dort werden wir ausbauen. Dass in der Schweppermann-Kaserne in Kümmersbruck in den nächsten zehn bis 15 Jahren Investitionen in Höhe von mehr als 110 Millionen Euro geplant sind, hatte Alois Karl schon eingangs erwähnt, als er Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl willkommen hieß.

 

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