Stefanie Finzel strahlte über das ganze Gesicht. Sie ist im Dekanatsbezirk Neumarkt der Evangelischen Kirche dafür zuständig, Quellen zur Finanzierung der Sanierung der Christuskirche anzuzapfen. Der Preisschafkopf am Freitagabend im Klostersaal war erfreulich gut besucht und spülte ein hübsches Sümmchen in die Kasse. Auf die Idee hatte sie Bundestagsabgeordneter Alois Karl gebracht, den sie um Rat gefragt hatte, weil der Abgeordnete, selbst Katholik, über seine protestantische Ehefrau Hildegard gute Beziehungen zur Lutherischen Kirchengemeinde pflegt. Als Organisator von wahlkreisweit jährlich 40 Schafkopfturnieren hat Alois Karl viel Erfahrung und er konnte Stefanie Finzel mit einem Empfehlungsschreiben auch etliche Türen öffnen. Denn ohne gespendete Preise funktioniert so ein Turnier nicht. Er selbst trug sich mit einer viertägigen Fahrt nach Berlin in die Spenderliste ein. Für die Durchführung des Turniers bat er Josef Köstler, sozusagen der Schafkopf-Papst (wenn das in diesem Zusammenhang erlaubt ist) der CSU im Landkreis Neumarkt, Stefanie Finzel zu unterstützen. Der tat das mit all seiner Erfahrung und übernahm dann auch die Siegerehrung. Mit 71 Punkten holte sich Stefan Thumann den ersten Preis vor Manfred Kaiser (50) und Anne Bielesch mit 40 Punkten
Rund zwei Millionen Euro, so schätzt Pfarrer Michael Murner, wird die Sanierung der Kirche kosten, die zum Teil aus dem Verkauf des Bonhoefferhauses finanziert werden kann. Das Schafkopfturnier sorgte auf vergnügliche Weise für eine Geldspritze von 2000 Euro. Alois Karl und Landrat Willibald Gailler hatten beim Neujahrsempfang der CSU „den Hut rum gehen lassen“ und nochmal 500 Euro mitgebracht. Beide sind leidenschaftliche Kartler und bedauerten es, dass sie an diesem Abend wegen anderweitiger Verpflichtungen, nicht mitmachen konnten. Foto: Christian Biersack.