Alois Karl Bundestagsabgeordneter a.D für Amberg-Sulzbach-Neumarkt


Pfarrer siegen knapp gegen Politiker: Fußballspiel „FC Bundestag“ – Bayerns Klerus-Auswahl mit Pfarrer Elmar Spöttle aus Velburg

Berlin / Velburg (15. November 2012) – Es war kein gewöhnliches Fußballspiel, das vor wenigen Tagen mitten in Berlin ausgetragen wurde: Der FC Bundestag trat gegen die bayerische Klerusauswahl an. Bundestagsabgeordneter Alois Karl (CSU) kickte als Rechtsverteidiger bei der prominent besetzten Abgeordnetenmannschaft mit, Pfarrer Elmar Spöttle aus Velburg verstärkte das Team der Geistlichen.

Doch damit nicht genug: Der beliebte Pfarrer war bereits tags zuvor mit einer Busgruppe aus seiner Gemeinde angereist. Die rund 40 Fans feuerten trotz der abendlichen Kälte „ihren“ Geistlichen lautstark an – zollten aber auch „ihrem“ Wahlkreisabgeordneten Szenenapplaus. Dieser hatte die Besuchergruppe um Organisatorin Dominika Ertel auch zu einem Gespräch im Deutschen Bundestag empfangen, die Velburger über seine Arbeit informiert und mit ihnen viele aktuelle politische Themen diskutiert.

Das Spiel unter Flutlicht war von Beginn an packend. Die Bundestagsabgeordneten im Dress der deutschen Nationalmannschaft waren sichtlich überrascht von der bayerischen Priestermannschaft, die trotz des beachtlichen Durchschnittsalters sehr offensiv auftrat. MdB Karl konnte nur die ersten 20 Minuten seinem Team den Rücken frei halten - dann ging es sofort zurück ins Parlamentsviertel, wo nur eine knappe halbe Stunde später eine wichtige Sitzung des Haushaltsausschusses begann. Kaum hatte sich Alois Karl ausgewechselt, schon taten sich Lücken in der Abwehr auf, welche die Klerusauswahl kurz darauf zum Führungs-Tor nutzte.

Zwar konnte der „FC Bundestag“ zwischendurch ausgleichen. Dennoch erarbeiteten sich die Kleriker, die von ihren mitgereisten Fans kräftig angefeuert wurden mit Slogans wie „Glaube vor, schieß ein Tor!“, immer wieder gute Chancen. Und kurz vor Spielende hatte der liebe Gott ein Einsehen: Der eingewechselte Spieler-Trainer Hans-Jürgen Heidenreich, ein früherer Profi des 1. FC Nürnberg, machte mit einem sehenswerten Schuss den 2:1-Sieg gegen die Hauptstadt-Politiker perfekt.


Zum Hintergrund:

Der „FC Bundestag“ bestreitet in den offiziellen Trikots der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft bis zu 20 Spiele pro Jahr. Während die parlamentarische Arbeit durch die Fraktionszugehörigkeit gekennzeichnet ist, verschwindet diese Grenze der Parteizugehörigkeit auf dem Fußballrasen. Dem „FC Bundestag“ gehören Abgeordnete aller Bundestagsfraktionen an.

Der „FC Bundestag“ wurde bereits 1967 gegründet. Dem waren bereits in den Jahren 1961 und 1964 Benefizspiele gegen eine Prominenten-Auswahl um Fritz Walter, Bubi Scholz, Klaus Havenstein, Harry Valerien und Maximilian Schell vorausgegangen.

Die Mitglieder des „FC Bundestages“ engagieren sich v.a. für soziale Projekte. Wann immer es möglich ist, versuchen sie dort Not zu lindern und Aufbauarbeit zu leisten, wo eine staatliche Stelle überfordert oder nicht zuständig scheint und auch von keiner anderen Seite Hilfe zu erwarten ist. Benefizspiele sind durch dieses hohe soziale Engagement an der Tagesordnung. Deren Erlöse kommen Kranken, Behinderten oder sozial schwächeren Menschen zu.


Fußball verbindet viele Menschen in der Welt. Der Fußball verbindet auch Geistliche der sieben Bayerischen Diözesen. Schon mit dem ersten Spiel einer Bayerischen Klerus-Fußballauswahl im Herbst 2006 wurde ein soziales Projekt unterstützt. Bis zum Ende des Jahres 2009 war dies Youth Unlimited, ein Fußballprojekt, das vornehmlich Aidswaisen in Kapstadt/Südafrika zugute kommt. In drei Jahren kamen mehr als 28.000 Euro zusammen.

Seit 2010 fließen die Einnahmen aus den Benefizspielen der Bayerischen Klerusauswahl und der Bayerischen Klerusmeisterschaften in den Sengal, um dort Frauen am Rande der Gesellschaft eine Lebensperspektive zu geben.

Sportlicher Leiter der Auswahlmannschaft ist Hans-Jürgen Heidenreich, vielen bekannt als ehemaliger Fußballprofi des 1. FC Nürnberg und U-21-Nationalspieler. Gemanagt wird die Elf von Helmut Kormann, einem Mitarbeiter im Erzbischöflichen Ordinariat Bamberg. Mitspieler sind Priester, Ordensgeistliche und Diakone, die ihren Dienst in der katholischen Kirche Bayerns ausüben.