Alois Karl Bundestagsabgeordneter a.D für Amberg-Sulzbach-Neumarkt


MdB Alois Karl vor 40 Jahren zum jüngsten Stadtrat Neumarkts gewählt

Auf den Tag genau vor 40 Jahren, am 5. März 1978, wurde Alois Karl  für die CSU als jüngstes Mitglied in den Stadtrat von Neumarkt gewählt. Ganz offiziell wurde  es dann am 29. März, als die Stadtverwaltung dem 27-Jährigen in einem Schreiben mitteilte, dass er  den Platz des alten und neuen Oberbürgermeisters  Kurt Romstöck im Gremium einnehmen werde. Ein Überraschung war das freilich nicht. Und es war auch nicht das letzte Mal, dass Alois Karl die Nachfolge  Romstöcks antrat. 

Schon damals munkelte man in der Neumarkter CSU, dass dieser junge Mann noch mehr vor haben könnte. Bereits 1972 in der Abiturzeitung hatten die Mitschüler unter dem Konterfei von Alois Karl kurz aber prägnant gereimt "OB in  spe".Eines Tages Oberbürgermeister seiner Heimat-Stadt zu werden und seine Vorstellung von ihrer Neugestaltung umzusetzen, das schwebte ihm tatsächlich vor. Doch dass er heute als Bundestagsabgeordneter im Haushaltsausschuss für den Etat des Außenministers zuständig sein könnte, das fand sich nicht in seinen kühnsten Träumen.

Mit 7672 Stimmen hatten die Neumarkter vor 40 Jahren Alois Karl gewählt. Das war für den Jungspund, jünger war noch nie ein Stadtrat,  ein durchaus beachtliches  Ergebnis, und es waren, das freut ihn noch heute, deutlich mehr Stimmen, als sein früherer Lehrer Ernst Reischböck bekommen hatte. Aber Jungspunde taten sich in dieser Zeit allgemein schwer und Alois Karl war der jüngste unter ihnen. 18 Mandate des 40-köpfigen Stadtrats gingen an die CSU. Neu ins Gremium gewählt wurden mit ihm Franz Hierl, Ingrid Bär, Roland Schlittenbauer, Meinrad Spinner und Helmut Lahner für die CSU, Frieda Dotzauer für die SPD und für die UPW Hanns Koch und Hans Hackner.

Der junge Rechtsreferendar, der damals noch in der Eichendorffstraße wohnte, hatte sich bereits in der Jungen Union bewährt. Deren Vorsitzender, Helmut Lahner, war am Wahltag 30 Jahre alt geworden, was dem korrekten jungen Mann wegen der Altersangabe auf dem Wahlprospekt viel Kopfzerbrechen bereitet hatte. Alois Karl führte im Kreisverband den Arbeitskreis Kommunale Finanzpolitik. Es zeichnete sich also damals schon ab, wohin die Reise des jungen Mannes eines Tages gehen könnte.

Doch im Stadtrat war aller Anfang schwer. Das macht Alois Karl schmunzelnd an einer Anekdote fest: Der Helmut Lahner auf der einen Seite und der Ulli Maurer auf der anderen qualmten wie die Kohlenböcke. Um dieser Einnebelung zu entrinnen, habe er den Antrag gestellt, bei Stadtratssitzungen ein Rauchverbot zu erlassen. Da sei der Maurer Ulli aufgesprungen und habe geschrien. „Der junge Dutterer derf iberhapts no net rauch´n. Der derf so an Antrag gar net stell´n“. Der Antrag wurde abgeschmettert. Erst Jahre später konnte sich Ingrid Bär mit diesem Anliegen durchsetzten.

Die Episode Stadtrat war für Alois Karl aber nur von kurzer Dauer. Als er zweieinhalb Jahre später zum Rechtsrat der Stadt ernannt wurde, musste er das Mandat abgeben.

40 Jahre später trafen sich die damals neu in den Neumarkter Stadtrat Gewählten wieder

Ich habe mir aber gedacht, dass es das mit der Kommunalpolitik doch nicht gewesen sein durfte." Als Vorsitzender des Kreis-Jugendrings  bewarb er sich bei der  nächsten Wahl des Kreistags 1984  erfolgreich um ein Mandat. 1989 dann nominierte die Neumarkter CSU  Alois Karl, mittlerweile Oberrechtsrat, zu ihrem Oberbürgermeisterkandidaten und Nachfolger von Kurt Romstöck. Die Wähler entschieden sich mit großer Mehrheit für Alois Karl. Das taten sie auch 1996 und dann 2002, als er bei vier Gegenkandidaten 63 Prozent der Stimmen einheimsen konnte und damit das beste OB-Wahl-Ergebnis in Bayern einfuhr.

Drei Jahre später beschloss Alois Karl mit der Rückendeckung des CSU-Kreisverbands gegen Rudi Kraus, den amtierenden CSU-Bundestagswahlkreis-Abgeordneten anzutreten. Er gewann die Kampfabstimmung, wurde im Herbst 2005 in den Bundestag gewählt und im September letzten Jahres zum dritten Mal mit einem bayernweit vergleichsweise recht guten Ergebnis bestätigt.