Der künftige Bayerische Ministerpräsident Markus Söder „schwänzte“ für den Neujahrsempfang der Neumarkter CSU Koalitionsverhandlungen in Berlin. Da war er in guter Gesellschaft, denn auch Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Alois Karl brauste erst danach, in der späten Sonntagnacht, in die Hauptstadt. Dort begannen am Montag die Gespräche in der Arbeitsgruppe Finanzen und Steuern.
Der große Saal des Park Inn im Neuen Markt fasste die Zahl der Menschen kaum, die sich die Rede des designierten bayerischen Ministerpräsidenten nicht entgehen lassen wollten. Im Foyer übertrugen sie Großbildschirme für die Gäste, die dort noch einen Stehplatz gefunden hatten. Über diesen immensen Zuspruch freute sich der Vorsitzende des CSU-Stadtverbandes Neumarkt, Marco Gmelch, sehr. Da störten die paar Gegendemonstranten von der "Pluralistisch solidarischen Jugend" auf der anderen Straßenseite kaum.
Die Spatzen pfeifen es zwar schon längst von den Dächern, aber Söder machte es an diesem Abend fast offiziell: sein designierter Nachfolger als Finanzminister ist wohl der „beste aller Staatssekretäre“, Albert Füracker.
Der hatte zuvor in einem launigen Grußwort seinem direkten Dienstvorgesetzten bescheinigt, der werde sich für Bayern zerreißen. Im Gegenzug bekam er ein dickes Dankeschön von Markus Söder für seine Freundschaft und dass er zu ihm gestanden habe, als andere noch herum lavierten.
Alois Karl betonte im Schlusswort, dass die CSU aus Bayern das Land gemacht habe, an dem sich die übrigen Bundesländer ein Beispiel nehmen könnten. Markus Söder trete da in Nachfolge erfolgreicher Ministerpräsidenten in große Fußstapfen. Er für seinen Teil wolle in den laufenden Koalitionsverhandlungen mithelfen, dass, wie in Bayern, im Bund mit dem Geld der Steuerzahler sorgsam umgegangen wird.