Alois Karl Bundestagsabgeordneter a.D für Amberg-Sulzbach-Neumarkt


Alois Karl wendet sich zugleich an neuen Bundesverkehrsminister Scheuer

Bundestagsabgeordneter Alois Karl hat keine Zeit verstreichen lassen. In einem Brief an den neuen Verkehrsminister Andreas Scheuer bringt er zwei Ausbaustrecken der Deutschen Bahn in Erinnerung, die durch seinen Wahlkreis verlaufen. Die Verbindung von Nürnberg über Amberg nach Schwandorf und dort mit Verknüpfung (Flügelkonzept) mit der Strecke von München über Regensburg und Schwandorf nach Furth i. W. und die Strecke von Nürnberg über Weiden und Hof zur Grenze zu Tschechien bei Schirnding sind Vorhaben des potentiellen Bedarfs. Sie sind aber nach Alois Karls Überzeugung in den vordringlichen Bedarf einzustufen.

Gerade die Ausbau-Strecke von Nürnberg über Amberg nach Schwandorf brauche dringend einen Planungsauftrag, um einen Kosten-Nutzen-Vergleich zur Strecke von Nürnberg über Marktredwitz zu bekommen, bevor eine Entscheidung darüber fällt, wie die Haupt-Strecke von Nürnberg nach Prag endgültig verlaufen soll.

Alois Karl ist der festen Überzeugung, dass die Verbindung über Amberg deutlich mehr Vorteile aufweist als die über Marktredwitz und Pilsen. Überdies sei eine Elektrifizierung von Nürnberg bis Schwandorf unbedingt notwendig. Eine entsprechende Vorplanung für Verbindung Nürnberg nach Marktredwitz wurde jetzt in Auftrag gegeben.

 

Derzeit, geht Alois Karl ins Detail, sei die Teilstrecke von Amberg bis Irrenlohe nur eingleisig und nicht elektrifiziert. In anderen Abschnitten ist die Trasse zwar zweigleisig, aber eben auch nur teilweise elektrifiziert. Für den Abschnitt von Irrenlohe nach Schwandorf laufen gerade die Vorplanungen durch die DB, da dieses Teilstück zugleich Bestandteil der Strecke Hof-Regensburg ist, die als wichtige Schienen-Hinterlandanbindung der deutschen Seehäfen nach Mittel- und Osteuropa ertüchtigt werden soll.

Würde man dieses Projekt umsetzen, so wäre die Strecke zwischen Nürnberg-Amberg-Prag komplett zweigleisig und elektrifiziert. Im Zuge dessen wäre auch zu prüfen, ob auch die Bahnhöfe durchgehend barrierefrei gemacht werden könnten. Es könnte auch ein verbesserter Lärmschutz für die Anlieger erreicht werden.

Das Konzept würde auch eine attraktive Bahnverbindung zwischen der Landeshauptstadt München und der tschechischen Hauptstadt Prag schaffen. Die ebenfalls in der Diskussion befindliche Variante Nürnberg-Marktredwitz-Pilsen-Prag hingegen, wäre für Fahrgäste aus München oder Regensburg keine Alternative.

Zudem wäre eine direktere Anbindung Nürnberg-Amberg-Prag auch für den Schienengüterverkehr interessanter und würde die Autobahn A6 deutlich vom internationalen Schwerverkehr entlasten.

 

Die Glückwünsche an Andreas Scheuer zur Ernennung zum Verkehrsminister verband Bundestagsabgeordneter Alois Karl gleich damit, den Ausbau der Schienenstrecke von Nürnberg über Neumarkt und Parsberg nach Passau in Erinnerung zu bringen.

Bekanntlich, so Alois Karl, sei diese Strecke nach der Rhein-

Tal-Trasse die am stärksten ausgelastete in ganz Deutschland. Im

bestehenden Zustand sei die Kapazität nahezu ausgereizt. Wenn auch nur ansatzweise mehr Personen und insbesondere mehr Güter auf die Schiene verlagert werden sollen, sei die weitere Ertüchtigung dieser Strecke alternativlos. Denn sie verbinde im Güterverkehr Rotterdam mit den mittel- und ost-europäischen Staaten bis zum Schwarzen Meer.

Erfreulicherweise sei es schon gelungen ist, dieses wichtige Schienenprojekt im Bundesverkehrswege-Plan (BVWP) 2030 mit einem Investitionsvolumen von 585 Millionen Euro zu verankern. “Ich habe“, schreibt Alois Karl, „im Vorfeld der Bundestagswahlen bei vielen Terminen und Gesprächen immer wieder

betont, wie wichtig der Bau eines 3. Gleises von Feucht nach Neumarkt ist. Dies gilt sowohl für eine verbesserte S-Bahntaktung, mehr Pünktlichkeit und auch die angestrebten Verbesserungen des weiteren Personen- und Güterverkehrs. Und ich habe herausgestellt, dass mit Baumaßnahmen auch immer die Prüfung eines verbesserten Lärmschutzes für die Anlieger verbunden sein soll.“

Wie Alois Karl bereits 2017 in einem Schreiben an Scheuers Vorgänger Alexander Dobrindt dargestellt hat, würden aktuell erste Planungen für den Verlauf der geplanten B8-Ortsumgehung Postbauer-Hengs präzisiert. Es werde versucht, diese Planungen auch bei der in Vorbereitung befindlichen Ausweisung eines Gewerbegebietes zu berücksichtigen. Dabei sei von größtem Interesse, zu konkretisieren, wo das dritte Gleis denn gebaut werden soll.

Zudem seien an der Bahnstrecke im Landkreis Neumarkt noch nicht alle Bahnhöfe behindertengerecht ausgebaut. Das sei laut UN-Behindertenrechtskonvention für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland bis zum 1. Januar 2022 gefordert.