Alois Karl Bundestagsabgeordneter a.D für Amberg-Sulzbach-Neumarkt


Alois Karl: Amberg nutzt Städtebaufördermittel des Bundes und des Landes in vorbildlicher Weise

Oberbürgermeister Michael Cerny informiert seinen Wahlkreisabgeordneten über den Stand des Umbaus des Schießlstadels zum Stadtarchiv

Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny informierte Bundestagsabgeordneten Alois Karl (v.l.) über den Fortgang der Arbeiten am Schießlstadel. Die Stadt Amberg kann auf insgesamt 2,9 Millionen Euro Städtebauförderung für die Sanierung des ehemals kurfürstlichen Wagenhauses und den Umbau in ein Stadtarchiv am Paulanerplatz rechnen.

Amberg. Seine politische Sommertour nahm Bundestagsabgeordneter Alois Karl zum Anlass, sich von Ambergs Obermeister Michael Cerny über den Stand der laufenden Sanierung des Schießlstadels und Umbau zum Amberger Stadtarchiv informieren zu lassen. „Ich nutze die sitzungsfreie Zeit, um mich über den richtigen Einsatz von Bundesmitteln vor Ort zu überzeugen. In diesem Jahr ist einer der thematischen Schwerpunkte die Städtebauförderung. Amberg ist in diesem Bereich eine der ganz toughen Städte, wenn es um das `Abgreifen´ und den sinnvollen Einsatz von Städtebaumitteln geht. Bisher sind rund 64 Millionen Euro an Städtebaumittel nach Amberg geflossen. 2015 wurden aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz Fördermittel von 600.000 Euro bewilligt. Ein willkommener Anlass für mich als Haushaltspolitiker mich von Oberbürgermeister Michael Cerny persönlich über das entsprechende Projekt informieren zu lassen.“

„Wir freuen uns darüber, dass der Bund und der Freistaat Bayern uns helfen, unsere Stadt mit ihrer historischen Bausubstanz in ihrem Charakter zu bewahren und zugleich lebendig zu erhalten. Diese positive Stadtentwicklung ist für uns eine große Herausforderung. Deshalb achten wir angesichts unserer Kassenlage darauf, mit unserem Mitteln im Zusammenspiel mit der Städtebauförderung die Stadtentwicklung optimal zu gestalten“, betonte Oberbürgermeister Michael Cerny. „Der Schießlstadel ist hierfür ein gutes Beispiel. Dieses ehemalige als kurfürstliches Wagenhaus geplante Gebäude als reines Baudenkmal zu erhalten, wäre wirtschaftlich nicht möglich werden. Wir haben uns als Stadt dafür entschieden, das Gebäude nicht nur als Baudenkmal zu sanieren, sondern zugleich als Stadtarchiv einer neuen Nutzung zuzuführen. Das ist allerdings erheblich teurer, als wenn wir den Schießlstadel abgerissen und einen Neubau auf der `Grünen Wiese´ realisiert hätten. Dank der Städtebauförderung werden wir jedoch für die städtebaulichen Kosten von circa 4,7 Millionen Euro eine Förderquote von über 60 Prozent erhalten. Das sind voraussichtlich rund 2,9 Millionen Euro. Mit dem Anbau für einen Lesesaal und einem neuen Eingangsbereich werden sich die Gesamtkosten des Projekts auf rund 6,8 Millionen Euro summieren.“

„Das entspricht unserem Ansatz beim städtebaulichen Denkmalschutz in vorbildlicher Weise. Wir wollen als Bund im Zusammenspiel mit den Bundesländern helfen, unsere Ortsinnenbereich zu revitalisieren. Ich stehe hier in einem guten Kontakt mit unserem Stimmkreisabgeordneten Dr. Harald Schwartz, mit Oberbürgermeister Michael Cerny und seinen Bürgermeisterkollegen im Landkreis sowie der staatlichen Stellen. Schließlich wollen wir die Stadt hinsichtlich der Mehrkosten durch den Erhalt historischer Bausubstanz und einer Neunutzung nicht alleine lassen“, führte der Wahlkreis­abgeordnete für Amberg-Sulzbach-Neumarkt, Alois Karl aus. „Amberg ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig es ist, dass wir erfolgreich für die Städtebauförderung durch den Bund gekämpft haben. Es gab Pläne, die Städtebauförderung von 440 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro pro Jahr zu senken oder gar komplett zu streichen. Zusammen mit weiteren kommunalpolitisch verankerten Bundestagsabgeordneten konnte ich diese Pläne verhindern. Zusammen mit meinen kommunalpolitisch interessierten Mitgliedern des Haushaltsausschusses ist es mir sogar gelungen, dass der Bund inzwischen jährlich 700 Millionen Euro für die Städtebauförderung bereitstellt. Das ist gut angelegtes Geld. Bisher haben wir mehr als 7.200 Städte und Gemeinden mit mehr als 17 Milliarden Euro an Städtebaumitteln unterstützt. Zusammen mit der Kofinanzierung durch die Bundesländer und durch die Beiträge in den Kommunen wurden damit Projekte von mehr als 120 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Dabei ist uns wichtig, dass wir gerade beim Städtebaulichen Denkmalschutz nicht nur einzelne Maßnahmen fördern, sondern den Erhalt und die Weiterentwicklung von bauhistorisch wertvollen Stadtkernen und Stadtbereichen mit denkmalswerte Bausubstanz in ihrer baulichen Geschlossenheit insgesamt erhalten und weiterentwickeln.“

Die Stadt Amberg werde sich hier weiter entsprechend einbringen, kündigte Obermeister Michael Cerny an. So sei eines der Ziele die Innenstadt künftig besser an das Bergsteigviertel anzubinden. Hierfür würden gerade Planungen und ein Konzept erstellt. Man werde die Quartiersentwicklung voranbringen. Zudem wolle man im nächsten Jahr mit den Arbeiten für ein integriertes Stadtentwicklungskonzept beginnen. Damit solle eine Art Masterplan erarbeitet werden, mit welchen Projekten die Innenstadt weiter gestärkt werden können. Besonders erfreulich sei, dass Bund und Land nicht nur Wert auf eine Entwicklung aus einem Guss legten, sondern auch für diese konzeptionelle Arbeiten Städtebaumittel beantragt werden können.

„Ich möchte an dieser Stelle ganz bewusst Michael Cerny und seinen Vorgänger Wolfgang Dandorfer loben. Aus meiner eigenen Amtszeit als Oberbürgermeister weiß ich, dass manchmal nicht alle bewilligten Städtebaufördermittel abgerufen werden können, weil es beim einen oder anderen Projekt zu Verzögerungen kommt. Amberg hat es immer ausgezeichnet, dass in der Schublade des Oberbürgermeisters einige Projekte vorbereitet waren, damit diese kurzfristig präsentiert werden konnten um ggfs. freiwerdende Mittel in die Vilsstadt zu holen“, sagte MdB Alois Karl. „Zudem finde ich das Zusammenspiel des Erhalts der städtebaulichen Substanz mit der Nutzung als Stadtarchiv sehr überzeugend. Das Archiv ist zusammen mit den Bauwerken das Gedächtnis und das Gewissen einer Stadt.“

„Genau deshalb haben wir uns auch für ein Haus-im-Haus-Konzept entschieden. Zudem sind für mich Archivare immer auch Pioniere. Sie müssen Strukturen entwickeln, damit wir das Langzeitgedächtnis unserer Städte weiterentwickeln. Angesichts der Explosion an Daten und der Digitalisierung ist dies eine große Herausforderung, die es mit einem Denken nach vorne zu bewältigen gilt“, betonte Michael Cerny.